Rot
W VUIKY MICHAEL WUTKY, geboren 1738 (?) in Krems (?), gestorben 23. September 1822
in Wien. Seit 1755 Schüler der Wiener Akademie unter Meytens. Malte 1781 bis
1787 in Rom und bildete sich durch das Studium Poussins und Lorrains. 1805 ging er ein zweites Mal
nach Italien.
451. ANSICHT DER SOLFATARA BEI NEAPEL. Gerahmt von der braunen und oliv-
grünen Baumkulisse des Vordergrundes der weite, bewaldete Talkessel in ockerfarbigen und
gelbgrünen Tönen. Über dem blaugrauen Meer und den grauvioletten Bergzügen in der Ferne
der blaue Himmel mit gelblichweißem Gewölk. Blaugraue und rote Töne in den Staffage-
figuren des Malers und seiner Gehilfen. 7
Leinwand. Höhe 0:50 m, Breite 0:64 m. Ein Bild mit derselben Darstellung war in der Akademieaus-
stellung 1824 ausgestellt. Eine Replik in Gouache in der Gemäldegalerie der Akademie. Widmung des
Grafen Anton Lamberg-Sprinzenstein an die Gemäldegalerie der Akademie, 1821. Leihgabe der Gemälde-
galerie an die Akademie. (Abb. S. 156.)
ZÄC H E RLE FRANZ ZÄCHERLE (ZACHERLE), geboren in Hall in Tirol, gestorben
um 1790. Lernte in Wien bei Raphael Donner und bewarb sich 1782 neben
Zauner, Beyer, Fischer und Dorfmeister um die Professur an der Akademie, deren Mitglied er seit 1772
war. Arbeitete unter Beyer an den Gartenfiguren von Schönbrunn und für den Park in Schönborn (Nieder-
österreich).
452. PYGMALION umfängt die von ihm geschaffene weibliche Siatue, die zum Leben
erwacht. Über der Gruppe auf Wolken thronend Aphrodite, die gesenkte Fackel in der Rechten.
Neben dem Sockel der Statue hält ein Putto den Köcher, aus dem Amor einen Pfeil zieht.
Bleirelief. Höhe 0:69 m, Breite 0:59 m. Entstanden 1772 als Aufnahmsstück für die Akademie. Über-
nommen aus dem Österreichischen Museum für Kunst und Industrie, 1922. (Abb. S. 236.)
Z AUN ER FRANZ ANTON VON ZAUNER, geboren 5. Juli 1746 in Untervalpatann im
Kannsertal, gestorben 3. März 1822 in Wien. Arbeitete zunächst beim Bildhauer
Balthasar Horer vom Kannsertal, dem er nach Marienberg in Tirol folgte. Ging 1756. nach Passau zu
seinem Oheim, dem Bildhauer Deutschmann, wo er zehn Jahre blieb. Kam 1766 an die Wiener Akademie
zu Schletterer und Beyer. 1776 reiste er als Stipendist mit Füger nach Rom, wo neben dem Studium der
Antiken der Einfluß des Bildhauers Alexander Trippel, in dessen Privatakademie er eintrat, für ihn maß-
gebend wurde. Kehrte 1781 nach Wien zurück, wo er 1782 zum Professoradjunkten an der Akademie und
1784 zum Professor ernannt wurde. 1806 bis 1815 war er Direktor der Maler- und Bildhauerschule und
Leiter der Akademie, wurde 1798 Hofstatuarius und 1807 anläßlich der Enthüllung des Denkmals Kaiser
Josefs II. geadelt,
453. PERSEUS UND ANDROMEDA. Der jugendliche Held mit Flügelhut und Flügel-
schuhen, den Mantel über der Schulter, das Gorgonenhaupt in der Linken, geleitet die von
den Fesseln befreite Andromeda vom Felsen, unter dem der Kopf des erlegten Meerungeheuers
erscheint.
Gips. Höhe 0:78 m. Bezeichnet am Felsen zwischen den Figuren: Zauner fec. Roma 1777. Am
25. Januar 1781 berichtet Sperges, »daß das Modell der kleinen Zauner’schen Statue durch den Neapolitaner
Fuhrmann Diana (nach Wien) gebracht worden«. (Akad. Archiv.) Burg, S. 50 und S. 167. Erworben 1915.
(Abb. S. 283.)
454. DIE FREIHEIT. Lagernde weibliche Figur, einen Hut in der Rechten (der linke Unter-
arm, der ursprünglich ein Szepter mit Kugel und Adler trug, fehlend).
Rotgetönter Gips. Höhe 0:51 m. Modell für die Giebelfigur am Palais Fries am Josefsplatz. Entstan-
den 1783. (Abb. S. 234.)
455. DER HANDEL. Lagernder Merkur mit Rolle in der Linken und Schildkröte. Die
Rechte hielt ursprünglich Flügelstab und Geldbeutel.
Rotgetönter Gips. Höhe 0:53 m. Modell für dıe Giebelfigur am Palais Fries am Josefsplatz. Entstan-
den 1783. (Abb. S. 234.)
Als das Palais aus dem Besitz der Grafen Fries in den der Markgrafen Pallavicini überging, wurde
Merkur in einen Apoll mit Lorbeerkranz und Leier, die Gestalt der Freiheit in die des Ruhmes mit
einer Tuba in der Linken verändert. Burg, S. 58 und S. 167/168. Übernommen aus dem Österreichischen
Museum für Kunst und Industrie, 1922.
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