Bei dieser ganz fest umrissenen Einstellung
bleibt alles unberücksichtigt, was, nur dem Augen-
blicke dienend, vom Augenblick geschätzt, ohne
dem Urteile der Zeit standhalten zu können, an
sich oft gut, aber nicht absolut wesentlich ist.
So wird die Auswahl aus weiter zurück lie-
gender Zeit leichter, weil wir schon die nötige
Distanz haben, ohne welche ein reifes Urteil nicht
möglich erscheint, sie wird erheblich schwerer
für das Schaffen der unmittelbaren Gegenwart,
für die uns die Distanz noch fehlt.
Zu einem Verzicht auf diese Gegenwart, wel-
cher gelegentlich der französischen Ausstellung
durch äußere Hindernisse erzwungen wurde,
konnte ich mich diesmal nicht entschließen, denn
nur in der Reihenfolge ist es dem Willigen
möglich, die Zusammenhänge, die allmähliche,
meist logische Entwicklung zu erkennen, das
Spiel von Bewegung und Gegenbewegung, das
Drängen aller Kräfte nach der Lösung des ak-
tuellen Problems, die Abkehr von dem Wege,
wenn das Problem gelöst, und die Bewegung
zum Selbstzweck ausgeartet ist.
Schon die Wandlungen im Schaffen der füh-
renden Meister im Laufe eines halben Jahr-
hunderts, besonders des letzten, raschlebigen,
geben zwingende Veranlassung, das Programm
der Jahrhundertschau bis zur Gegenwart aus-