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In der Folge sehen wir dann Stolba den innigsten Kontakt mit
der Natur aufsuchen. Dem neuen Mühen und Ringen entspringen die
besonders gewählten Abbildungen von Pflanzen und der sie belebenden
Tiere, die nun vom reifsten Können zeigen. Er läßt die Pflanzen nach
seiner Wahl und nach ihren Arten wachsen und sich gleichsam vor dem
Beschauer entwickeln und geht hiebei den subtilsten Reizen von innerer
Bewegung, Form und Farbe nach. Zugehörige bunte Schmetterlinge
und Käfer beleben die reizenden Bilder. Die Menschen aber schildert
er, nach wie vor, als sähe er in sie hinein und sähe sie zugleich von
weitem und mit jenem wohlwollenden und verzeihenden Humor, der
für sein stets vornehmes Überallemstehen so bezeichnend war.
Ebenso stand er auch im Leben, stand er Fremden und Freunden
gegenüber, bei herzlichstem Wohlwollen Distanz haltend. Nie zu nehmen,
doch stets zu geben bereit, aus dem reichen Schatze seiner tiefen Bildung.
Weil er unter allen Umständen nur er und eigen blieb, war er als
Mensch und Künstler verehrt und geliebt von seinen alten Kollegen,
die ihn näher kannten, wie von den aufstrebenden Jungen: denn seine
Kunst steht außerhalb aller Mode und Zeit. R. B.
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