Full text: XXXIII. Ausstellung der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs Secession Wien

XIL. Heft. 
In Lebensfluten, im Tatensturmm OO 
Wall’ ich auf und ab, 0AO000000 
Webe hin und her! 0QO00D00000 
Geburt und Grab, .A0.0.0.0.000 
Ein ewiges: Meer, 00-0020 0000 
Wien, am 27. März 1909. 
Jahrg. IV. 
Ein wechselnd Weben, OO 00000 
Ein glühend Leben, OA 000000 
So schaff” ich am sausenden Webstuhl 
aD000090000000 der Zeit 
Und wirke der Gottheit lebendiges Kleid. 
Goethe, Faust I. 
‚Vorwort... 
_Von-Karl M. Kuzmany: 
Nicht eine‘ Erläuterung zu dem lediglich 
aufzählenden Katalog, den auch diesmal die 
Vereinigung bildender. Künstler. Österreichs 
einem Sonderheft unserer- Zeitschrift zur 
Veröffentlichung anvertraut hat, sondern nur 
ein ergänzender Zusatz sei in den folgenden 
Zeilen gebracht. Wunderlich genug wird es 
scheinen, : daß. darin von: Werken die Rede 
ist, denen; man in der. Ausstellung. selbst 
nicht begegnet, die aber doch zu ihr. gehören. 
Das erklätt sich aus: dem Charakter der-Dar- 
bietungen : selbst, wie er, sich nun schon: ein- 
gebürgert hat: es-soll. im Frühling ein Über- 
blick über den Ertrag dessen ermöglicht 
werden, was: die: Mitglieder der: „Sezession“ 
im Laufe eines Jahres geplant und schaffend 
erstrebt haben. Es soll — aber das Ziel einer 
Vollständigkeit war und ist nie zu erreichen, 
Weniger hat ‚es zu bedeuten, wenn das :Pro- 
gramm irgend: eine Kunstgattung ausschließt, 
heuer etwa ‚die. Graphik und andere :Klein- 
kunst; Zeit und. Raum gebieten strengere 
und unüberwindliche Einschränkungen, von 
der vornehmlich die Monumentalplastik und 
die Architektur: betroffen werden.‘ So.handelt 
es sich darum, daß. hier, was nicht als fertige 
Tat in dem. hiefür : zu engen; Hause :ge- 
zeigt werden ;kann, immerhin zu Worte 
kommt, sei es::auch bloß. in einem knappen 
Bericht. - ; 3 
Am übelsten daran sind bei Ausstellungen, 
die sich ‚an. ein Laienpublikum - wenden; 
zweifelsohne die Architekten. Photographien 
der Bauten geben viel mehr von einzelnen 
Schaustücken und der Schauseite, ob sie 
nun das Innere oder das Äußere: darstellen, 
einen Begriff als von der Organisierung 
des‘ großen Ganzen; die . Pläne, Grund- 
und- Aufrisse, zu". beurteilen, ‘indem man 
sie: geläufig „liest“, dazu gehören Fach- 
kenntnisse; plastische Modelle sind just nur 
ein Auskunftsmittel. Einen. im verflossenen 
Jahre vollendeten Bau des Architekten Robert 
Oerley, das Sanatorium Luithlen, konnten 
wir unseren. Lesern unlängst in reichlichen 
Bildern vorführen ; jetzt entstehtein Familien- 
haus für seinen Kollegen Schmutzer,' merk- 
würdig dadurch,- daß alle. Wohnräume in 
einem. weitläufigen Geschoß. vereinigt. sind, 
welches von dem Atelier überrägt wird. Zur 
noch - nicht: entschiedenen Konkurrenz um 
den Palast. des Wiener . Bankvereins‘ war 
Oerley eingeladen, ebenso wie: Leopold 
Bauer. Ihn bedenken, die Bauherren der 
Sudetenländer : mit großen Aufträgen; wie 
das im: Jubiläumsjahre der Benützung über- 
gebene Schützenhaus ‚in Bauers: Heimatstadt 
Jägerndorf erweist, knüpft er, bei.aller stets 
betätigten : modernen Gesinnung; an die 
örtliche Bautradition ‚an; | seine Stileigen- 
tümlichkeiten werden - auch ! der; Handels- 
kammer‘ in : Troppau,-' der... katholischen 
Kirche in Bielitz und dem jüngsten der von 
ihm: herrührenden :Landschlösser,: dem von 
Malleschau in Mähren, aufgeprägt sein. Bei 
Josef Pleenik und ‚seinem felsenfest ge- 
fügten Zacherl/Haus sei‘ erwähnt; daß er es 
anläßlich ‚der, Kaiserjubiläumstage mit einer 
originellen Dekoration geschmückt hatte, er, 
der seine Begabung am liebsten sakralen 
399 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.