47.
18.
19.
20.
21.
22.
23,
Parmentier Louise de, in Wien. Naturstudie. Verkäuflich. Oelbild.
Lach Andreas in Wien. Rosen und Früchte. Oelbild. Privateigenthum.
Marco Carl (+). Landschaft. Oelbild. Verkäuflich.
Marco Carl (+). Fischerfamilie. Oelbild. Verkänflich.
Beyschlag R. in München. Jägerglück. Oelbild ..... .. .fl. 3000 ö. W.
Haanen Remi van, in Wien. Sommer-Landschaft, Oelbild . . . fl. 350 6. W,
Kaulbach Wilhelm von, Director der k. Akademie in München.
„Nero während der Christenverfolgung.“
Das Gemälde veranschaulicht den Zustand der Menschheit in der
bedeutungsvollen Epoche des Ueberganges von der altheidnischen in die
neue christliche Zeit, — den Kampf der heidnisch-römischen Welt, welche
den Höhepunkt ihrer Bahn bereits hinter sich hatte, mit dem jungen, von
Begeisterung für eine grosse Idee emporgetragenen Christenthum. Der
Meister, welcher die vier Cnltur-Nationen, Römer, Germanen, Griechen
und Juden, auf dem Bilde vereinigt, um die herannahende Zeit anzu-
deuten, wo dieselben sich als Glieder der gemeinsamen Menschheit erkennen
werden, hat seine Gedanken in zwei gewaltigen Gruppen ausgedrückt, deren
obere das machtberauschte Kaiserthum, die untere das leidensstarke
Christenthum in sich schliesst, — oben Siegesgenuss und überströmender
Jubel, unten Kampf und thränenvoller Jammer.
Auf der Terrasse vor dem kaiserlichen Palast, zu dem breite Marmor-
treppen hinan führen, steht Nero im Gewande und mit der Strahlenkrone
Apollo’s. Wie im triumphirenden Grössenwahnsinn tritt er seiner Umgebung
nicht als Kaiser, sondern vielmehr als Gott entgegen, den überschäumenden
Becher erhebend und mit der Linken in die Saiten der Lyra greifend. Eine
Schaar üppiger Römerinen mit Kränzen und Cymbeln dräugt aus den
berühmten schattigen „Gärten des Nero“, welche. mit ihren Hainen von Lor-
beeren, Granaten, Steineichen und Cypressen hinter den blumengeschmückten
Bogengängen und Säulen sich ausdehnen, nach dem Vordergrunde des
riesigen Palastes, um den Kaiser als ihrem Gott ein Opfer darzubringen.
Von dem trunkenen Jubel, der Nero’s Gesang begleitet, wiederhallt der ganze
Palast, und Beifall klatschend beugt sich der Präfect Rom’s, Tigellinus, vor
dem kaiserlichen Sänger. Die übrigen Senatoren jedoch, darunter jener mit
der Pergamentrolle, den Nero zu seinem Vorleser erniedriget hatte, blicken
mit Scham und zornfunkelnden Augen auf das Bacchanal und lassen bereits
eine drohende Verschwörung ahnen. Auch die trotzigen germanischen
Krieger auf den Stufen des Palastes wenden sich mit Abscheu von der
wüsten Scene ab. |
Nero’s Lüste sind gesättigt. Um dem Feste ein prächtiges Ende zu
geben, verwandelt er die weiten Strassen vor den Marmöortreppen in einen
tichtplatz für die christlichen Märtyrer, welchen er den Brand Rom’s zur
Last gelegt. Petrus wird an’s Kreuz geschlagen und Kriegsknechte sind
eben beschäftigt, es aufzurichten, so dass das Haupt des A postelfürsten nach