hin fortschrittsfreundlichen Stadt treten. Auch sie ist nicht eine vollständige wi
es gibt noch manches auf Richard Wagner’s Operndramen Bezug nehmende Kun
werk da und dort, welches unserer Ausstellung einzuverleiben uns nicht gelungen; |
‘im Allgemeinen bringen wir dennoch das Bedeutendste, was geschaffen worden und |
schen mit der zunehmenden Werthschätzung der Kunstbestrebungen Richanl |
Wagner’s , cine Werthschätzung, die grossartige Dimensionen angenommen hat |
einer entsprechend grossen Entwickelung mit Zuversicht entgegen. Es greifen die |
Künstler nicht allein aus freien Stücken nach den herrlichen Stoffen ,. sie erhalten |
auch von aussen die Anregung und steht in dieser Beziehung der edelsinnige |
König Ludwig der Zweite von Bayern, dieser hochherzige Förderer alles |
Schönen, weitaus voran. Er war es auch, der unserem Ansuchen um Ueber |
lassung der in seinem Besitze befindlichen Kunstwerke sich von seinen Lieblings-
schätzen trennte, mit dem ausdrücklichen Bedeuten, er stelle sie nur dem Oester- |
reichischen Kunstvereine zur Verfügung, weil ihm offenbar schwer wird, von den |
Bildwerken sich zu trennen, die seine Behausung schmücken. Es ist dies eine |
Auszeichnung, die wir wohl in ihrem ganzen Umfange zu würdigen wissen. d
Wilhelm Kaulbach ist es, der die Sammlung eröffnet, an ihn
schliessen sich TheodorPixis, der seit 1867 im Auftrage des Königs Haupt- |
scenen Richard Wagner’scher Operndramen malt, und Josef Hoffm ann,
dessen scenische Entwürfe der König an sich gebracht und die hier zum ersten
Male in ihren Originalen ausgestellt sind. Josef Hoffmann hat den gewaltigen |
Vorwurf in monumentalem Style bewältigt — eine Arbeit zweier Jahre! — |
die von anderer Hand gefertigten Decorationen in Bayreuth konnten kein Massstab
sein für das, was der geniale Künstler beabsichtigte. Erst jetzt ist ihm die Gelegen-
heit geboten, wenigstens und vorderhand in einem Theile, seine Intentionen unge: |
ändert und unbehindert auszuführen : er geht soeben daran, die Decorationen der
»Walküre« für das Wiener Opernhaus zu malen. Schon hat ein anderer Künstler |
M. Echter in Freskobilde rn den »Ring des Nibelungen« an die Wand gezaubert,
er hat bekanntlich im Auftrage des Königs den die königl. Gemächer mit dem alten
Königschloss verbindenden sogen. »Theatinergang« der k. Residenz in München mit
seinen Compositionen vor Jahren bereits geschmückt. Alle Entwürfe zu diesen
Fresken sind in unserer Ausstellung vorhanden. Die Verschiedenheit der Formate
und der technischen Ausführung, Zwang uns zu unserem Bedauern, die durch die
Handlung der einzelnen Opern gebotene Einheit in der Zusammenstellung der
Skizzen fallen zu lassen, was besonders vermerkt sein will. Einen grossen Auf-
trag erhielt neuestens Theodor Pixis, dem König achtzehn Oelbilder, grau ingrau, |
aus dem „Ring des Nibelungen« zu malen. Die ersten sechs, frisch von der Staffelei,
bringt unsere Ausstellung: sie lassen das Schönste erwarten, was der hochbegabte
Künstler geschaffen, Seine Federzeichnungen zu Richard Wagner’s Operndramen |
sind in Photographien ausgestellt, die gleichfalls zum ersten Mal in die Oeffentlich-
keit gelangen. Der König führt die Federzeichnungen in seiner Mappe und gostattete |
nıns die Production der Photographien,die von gleicher Grösse mit den Originalen sind.
Der Kunstfreund erhält ferner von Theodor Pixis sämmtliche Cartons, gleichfalls aus
der Gemäldegallerie des Königs, welche in photographischer Wiedergabe, als
»Richard Wagner-Album« seit 1871 allgemein bekannt sind. "Theodor Pixis malte
auch das Oelbild »Evehen und Hans Sachs,« das der Fürst von Hohenzollern
Sigmaringen uns gütigst zur Verfügung gestellt. Aus dem» Wahnfried« ist ein ande
rer Carton, gleichfalls »Evchen bei Hans Sachs« herbeigeholt und Lenbach’s Porträt