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29. Vereinsjahr.
IN WIEN,
Stadt, Tuchlauben Nr. 8, im Schönbrunnerhause, I. Stock.
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290. Ausstellung. — Februar 1879,
Auskünfte verden in der Direcktions-Kanzlei ertheilt.
Katalogspreis 20 kr. 0e. W,
Ausstellungs-Gegenstände:
1. Defregger Franz in München.
Andreas Hofer’s Gang zur Hinrichtung.
Oelgemälde. 40.000 Mark.
»Andreas Hofer, — von seinem Wirthshause zu St. Leonhard im Passeyr
»Anı Sand« (weil.auf den Verwüstungen des Waldstromes erbaut) der »Sandwirth«
genannt, — war am 20. Januar 1810 in Folge Verrathes eines Veıtrauten, welcher
dem Flüchtlinge Nachrichten und Nahrung für sich und seine Familie in die
Schneewelt hinaufgebracht hatte, gefangen genommen und von Bozen nach Mantua
gebracht worden. Hier wurde über den von Franzosen und Ttalienern so. sehr
gefürchteten Oberanführer des Tiroler Landsturmes, den die Ersteren »Le göneral
Sansvirde, die Letzteren aber wegen seines schönen langen Bartes »Il Barbone«
nannten, ein Kriegsgericht niedergesetzt. Im Kriegsrathe waren die Stimmen ge-
theiltund es konnte zu keinem Resultate kommen ; aber der Telegraph aus Mailand
dietirte den Tod binnen 24 Stunden, damit Oesterreichs Verwendung zu ‚spät
kommen müsse. Am %0. Februar 1810 wurde Hofer unter allgemeinem Wehklagen
Seiner zu Mantua mitgefangenen Landsleute erschossen. Er ging dem Tode mit
Standhaftigkeit entgegen und seinen Landsleuten ist das Andenken seiner hohen
R Begeisterung für das Vaterland, seiner frommen Treue und seines Opfertodes
heilig und für Alle Zeiten wird dieser Landmann und seine Hütte das Symbol der
ünerschütterlichen. Anhänglichkeit der Tiroler an Oesterreich und ihrer kühnen
Wagnisse für dieses uralte theure Band sein. —