Ausssollungs-Gogenstände:
1—83. Rieger Albert in Wien,
Königin Waldlieb.
Cyclus in drei Bildern nach der Dichtung von Hugo v. Blomberg.
ar Waldliebe. T
Es war eine junge Königin, die den grünen Wald mehr liebte als den
Königssaal mit seiner Pracht und darum »Königin Waldlieb« genannt wurde.
Eines Tages bat sie im Walde, von Todesahnung erfasst, ihren Gemahl, man möge
sie nach ihrem, bald erfolgenden Tode nicht in der Königsburg und nicht in
dunkler Gruft bestatten, sondern ihr ein Grab im grünen Walde bereiten.
»Wenn die Mönche singen, die Glocken geh'’n,
Das macht mir den Schlaf so bang.
Lasst über mein Grab die Zweige weh'n,
Waldvöglein fliegen mit Sang.«
2, Waldgruft.
Die Todesahnung der jungen Königin erfüllte sich, aber ihren Wunsch er-
füllte man nur halb. Wohl wurde sie nicht in der Königsburg, sondern im Walde
_ feierlichst zur Ruhe bestattet, aber doch in königlicher Gruft, und über ihr ein
steinernes Denkmal errichtet,
»Sie mauerten über ihr auf vom Grund
Einen düst'ren Kapellenbau,
Die Fenster blinken vom Glase bunt,
Wohl dunkelroth und blau.«
3, Waldestreue.
Es kam eine Zeit,- wo König und Königin vergessen waren, wo die könig-
liche Waldgruft, darin kein Priester mehr betete, keine Glocke klang, in Trümmer
fiel und im Moose versank. Da näherte sich allmälig der grüne Wald der
Schlummerstätte der »Königin Waldlieb«, zuerst mit seinem Rauschen und Duft,
dann mit seinen Zweigen durch die. Fenster und mit seinen Wurzeln durch die
Schwellen dringend, bis er die Schläferin ganz in seinen Schoss genommen.
»O sprich! Hat Liebe denn solche Gewalt
Zu wünschen Lieb’ herbei ?
Nun schläft sie umfangen vom grünen Wald, —
Der Wald, der Wald ist treu!«
4. Bauck Jeanne in München. Eine unheimliche Stelle. Oelbild ... 3600 Mark.
5. Mayer Gustav in Stuttgart. Der schlafende Mönch. Oelbild . .. 1000 Mark.
6. Düll Alois in Wien. Porträtbüste des hochwürdigen Herrn Prälaten
Dr. Gottfried Marschall. Privateigenthum,