„= Friedrich Ritter v. Amerling, =
(14, April 1803 — 14, Jänner 1887.).
Friedrich v., Amerling war. ein Selbstmann im, besten ‚Sinne. ‚des Wortes,
eine. von ‚jenen, gottbegnadeten, Naturen, deren ‚Talent schon frühzeitig; so. kräftig
sich äussert, dass es, sie ‚als zu, den Auserwählten gehörig kennzeichnet. ‚Ihr. Blick
ist ..unentwegt auf ein. Ziel gerichtet, ‚ihre. Thätigkeit verfolgt ‚eine bestimmte
Richtung, ihr ‚ganzes! Leben, ist, der. Pflege, einer, Art yon. Kunst, oder, Wissenschaft
geweiht. |
Das Wort Amerling’s, womit; er, solche ‚ursprüngliche Begabungen kenn-
— zeichnete: ‚»Man, hat’s entweder, oder... man hat’s, nichte, ; passt trefflich ‚auf ihn
selber, ‚er ‚— hatte es!
Dazu liefert, die ‚gegenwärtige Amerling-Ausstellung im. Oesterreichischen
Kunstvereine ‚einen, überzeugenden Beweis; „sie gibt, wenn ‚auch. einen bedeutenden
und, reichhaltigen, ‚doch immer, nur/,einen Auszug, seiner..künstlerischen ‚Thätigkeit;
aber sie, veranschaulicht, uns, indem, sie, uns Schöpfungen aus allen Epochen; seiner
Entwicklung yorführt, die Fülle seines Talentes, die: Unermüdlichkeit seines ‚Strebens,
sie. ist! ein farbenleuchtendes /Zeugniss. seiner ‚Jiebenswürdigen ‚Eigenart und seiner
stets regen Schaffenskraft.
(Um, ‚dieser, reichen, Sammlung, von Handzeichnungen, ‚Oelstudien „und aus-
geführten | Gemälden (ein. volles. Verständniss. entgegenzubringen; ist, ‚es ‚geboten,
sich den ‚Lebens- ‚und Bildungsgang (des. Meisters,! wenigstens in knappen Umrissen,
in/das Gedächniss zurückzurufen. {
Amerling' war am. 14. April 1808 -im Hause. »zu/ den, drei. Herzen«, in ‚der
Stiftgasse als‘ der Sohn eines in.den bescheidensten Verhältnissen lebenden Wiener
Bürgers geboren; ‚er. bekam im Laufe der Zeit, nicht weniger als. 15 Geschwister,
sein Vater wird als ein tüchtiger Geschäftsmann, seine Mutter als heiter und ‚geist-
Teich geschildert. Schon in der frühesten Jugend zeichnete./er mit solcher Leiden-
schaft! und Geschicklichkeit, ‚dass die Eltern, nachdem er die. drei Normalclassen
absolyirt: hatte, beschlossen, ihn die ‚Akademie .der bildenden ‘Künste. besuchen zu
lassen, wo ‚er unter Maurer und Gsellhofer seine ersten Studien machte. Da
aber „die /Eltern! ganz ausser Stande waren, ihn zu unterstützen, -so verliess-er!die