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selbst. Das dem Wesen des auf Erden wandelnden KErlösers fremde
gewaltsame Eingreifen ist.nicht in der Action selbst da'gestellt, sondern
vielmehr in dramatischer Scenerie die‚ideale Macht des heiligen Hifers
für reine Gottesverehrung dem vulgären Treiben gegenühergestellt, wel-
ches die Religion‘ zur Geschäftssache missbraucht
Vortrefflich sind. einige Jüngere charakterisirt, Petrus, der immer
vorschnelle, hat das symbolische Verweisen des Handelsvolkes in’s
Thatsächliche umgesetzt, und als einer der Krämer seinen Mund zu
Schmähungen aufthut, eilt er hinzu und stopft ihm mit energischem
Griffe das Lästermaul. Johannes, an dem rothen Gewande erkennbar,
sucht in mildester Weise ein mahnendes Wort zu reden, während
Jakobus an der anderen Seite seines Meisters die andringenden Weiber
zurückweist. Unter den nachfolgendeh „Jüngern, erblickt man auch die
Mutter Christi, und als Zeichen, dass die Mahnung des HErlösers
nicht auf steinigen Boden gefallen, sieht man von allen Seiten Frauen
ehrfurchtsvoll auf//den ‘gewaltigen! Rabbi ‘blicken: Kein einsichtsvoller
Maler lässt das Vorrecht der Frauen unverwerthet, schön zu sein, und
Frank Kirchbach hat deshalb in seinem Bilde meist anmuthige Frauen
vorgeführt. Das alte Fischweib bildet eben nur einen wirksamen Gegen-
satz zu den hübschen jungen Frauen.
Aufgebaut sind die Volksgruppen, welche in den grossen Raum
des prächtigen Gemäldes gestellt wurden, mit sicherem Takte und echt
künstlerischem Geschmacke Die. Obstverschleisser, das alte Fischweib
die Schlächter im Hintergrunde, die Geldwechsler, die Verkäufer von
Goldgefässen, die Geschirrhändlerinnen und andere Krämer sind durch-
wegs mit überzeugender Lebenswahrheit, mit vollem Heraustreten be-
stimmter persönlicher Eigenart dargestellt. Innere Vorgänge, wie Erre-
gung, Erbitterung, Rachsucht und ‚die Vorsicht der Muthlosigkeit geben
sich treu und lebenswahr kund:
Was das Beiwerk betrifft, so möchte man — wenn man nahe an
das Bild herantritt — glauben; es seien diese‘ Dinge zu sehr ausgeführt
Ein Stillleben-Maler könnte mit ‘der erreichten Wirkung ganz zufrieden
sein. Stellt man sich ‚aber, in die richtige Entfernung, so dass die Ge-
sammtwirkung zur Geltung kommt, dann tritt Alles harmonisch zu-
sammen und die Hauptgruppe in ihrer.Bedeutung leuchtend hervor.
Auch die Stimmen der grossen englischen Journale sind voll
des Lobes über Frank Kirchbach’s Colossalgemälde.
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